A B C D E F G H I K L M N O P Q R S T U V W

A

Dabei handelt es sich um die Aufnahme und Schwächung von Energiestrahlen, wenn sie Materie passieren. Neben Transmission und Reflexion ist die Adsorption die eine bestimmende Größe beim Strahlungsdurchgang durch Glas. Die Energie wird in Wärmeenergie umgewandelt, die Temperatur der absorbierenden Glasscheibe erhöht sich also.

Einscheiben- oder Verbundsicherheitsglas (ESG/VSG) kann mit Alarmdraht auf einer Scheibe gesichert werden. Dabei wird eine Alarmschleife direkt eingebrannt, die Alarm auslöst, wenn sie bei der Zerstörung der Scheibe unterbrochen wird.

Die Angriffhemmung wird nach DIN in vier Gruppen eingeteilt:

P-A: Durchwurfhemmend DIN EN 356 A
P-B: Durchbruchhemmend DIN EN 356 B
BR: Durchschusshemmend DIN EN 1063
D: Sprengwirkungshemmend DIN 52290

B

Der b-Faktor oder Shading Coefficient ist der mittlere Durchlassfaktor der Sonnenenergie. Er bezieht sich auf den Gesamtenergiedurchlassgrad einer 4 mm dicken Scheibe. Mit dem b-Faktor wird die Kühllast eines Gebäudes berechnet.

Schon früh in der Geschichte wurde die Bedeutung von Glas als Baustoff erkannt. Daher wurde es bald zum Synonym für Licht, Schutz und Gemütlichkeit. Entsprechend wird es noch heute für Fenster, Türen, Wintergärten und Fassaden genutzt, wobei die Effekte des Wärme-, Licht- und Lärmschutz gern genutzt werden.

Glas ist üblicherweise chemisch stabil und beständig gegen Säuren (außer Flusssäuren) und teilweise auch gegen Laugen.

Verglasungen werden heute auch schalltechnisch bewertet. Dabei wird als Maß Rw nach DIN 52210 Teil 4 genutzt. Durch Messung und Vergleich mit einer Bezugskurve kann der Wert ermittelt und in Dezibel ausgedrückt werden. Dezibel sind ein logarithmischer Maßstab. Wenn sich die Schalldämmung um 10 dB verbessert, wird die Lärmbelästigung halbiert.

Die PVB-Folien, die bei Verbundsicherheitsglas Verwendung finden, sind hygroskopisch. Im Falle von bewitterten Kanten können sie daher Luftfeuchtigkeit oder Wasserdampf ziehen, was zu einer Folienablösung und einem optischen Ermatten der Folie führen kann.

Zu Brandschutzgläsern zählen Flachgläser, die zur Herstellung von Brandschutzsystemen geeignet sind, die die Feuerwiderstandsklassen F und G nach DIN 4102 Teil 2 und 5 erfüllen.

C

Dabei handelt es sich um einen Spannungszustand, welcher der Spannung thermisch vorgespannten Glases ähnelt. Allerdings erreicht die Bruchstruktur von chemisch vorgespanntem Glas nicht die notwendigen Sicherheitsanforderungen.

D

Der Schalldruck, der nach der Bewertungskurve A (DIN 45633) bewertet wird.

Dezibel ist die physikalische Einheit zur Messung der Schalldämmung. 

Es gibt verschiedene Stoffe, die als dauerelastischer Dichtstoff genutzt werden, um den Abstandhalter oder den darüberliegenden Hohlraum in einer Isolierglaseinheit zu verschließen, um Wassereintritt und Gasverlust zu vermeiden. Dazu werden u.a. Polyisobutylen (Butyl) oder Polysulfidpolymer (Thiokol) genutzt. 

Dieser Effekt kann auftreten bei Isolierglas. Es enthält ein Luft-Gas-Volumen, das durch den Randverbund eingeschlossen ist. Der Druck dieses Volumens hängt vom barometrischen Luftdruck, der Temperatur und somit von der Höhe der Fertigungsstätte über Normalnull ab.

Wird das Isolierglas nun in anderen Höhenlagen eingebaut, schwanken die Temperaturen und der äußere Luftdruck z.T. stark im Vergleich zur Fertigungsstätte. Daher kann es bei Einzelscheiben zu Durchbiegungen führen, die optische Verzerrungen bewirken. Das kann bis hin zu Mehrfachspiegelungen reichen. Insbesondere wenn der Hintergrund der Verglasung dunkel ist oder bei Beschichtungen kann der Spiegelbildeffekt verstärkt werden.

Die Bezeichnung Dreiliterhäuser dürfen Gebäude führen, deren jährlicher Primärenergiebedarf maximal 34 kWh Prim/m2 für die Beheizung der Nutzfläche betragen darf. Dieser Wert entspricht 3 Litern Heizöl. Die Ermittlung des Primärenergiebedarfs folgt europäischen Normen und dem EnEV. Ein heute konventionell errichtetes Einfamilienhaus hat aktuell etwa einen dreimal so hohen Heizenergiebedarf.

Der Luftdruck in Isolierglas ist vom Luftdruck der Fertigungsstätte abhängig. Da der Umgebungsdruck sich bei anderen Höhenlagen und anderen Wetterverhältnissen ändert, können sich Scheiben Ausbauchen, sodass das Isolierglas überbeansprucht werden kann. Daher ist es erforderlich, dass Isolierglas, das mehr als 600 m über der Fertigungsstätte eingesetzt wird, einen Druckausgleich erhält.

Die DIN EN 356 gliedert im Teil B Verglasungen in drei Widerstandsklassen gegen Durchbruch. Die Klassen werden einer Eignungsprüfung unterzogen, bei der eine 2 kg schwere Axt maschinell gegen einen Glasprüfung (110 cm × 90 cm) geschlagen wird. Die Widerstandsklasse ergibt sich aus der Anzahl der Schläge, die benötigt wird, bis eine 400 × 400 mm große Durchbruchsöffnung erreicht wird.

Widerstandsklasse: Erforderliche Schläge vor Erreichen der Durchbruchsöffnung
P6B: Minimum 30 bis 50 Schlägen
P7B: Minimum 51 bis 70 Schläge
P8B: Minimum über 70 Schläge

Durchschusshemmende Verglasungen bestehen aus mehrschichtigem Verbundsicherheitsglas, das asymmetrisch aufgebaut ist. Dieses Glas wird nach der DIN EN 1063 geprüft. In einem fixierten Abstand wird der Glasprüfling dreimal beschossen. Dem Widerstand zufolge, den das Glas leistet, wird das Glas in neun Widerstandsklassen BR1 bis BR7 sowie SG1 und SG2 unterschieden. Dabei wird auch beachtet, ob das Glas splitterfrei (SF) ist oder ein Splitterabgang (SA) zu verzeichnen war.

Alle Verglasungen der BR- und SG-Typen bieten gleichzeitig eine verbesserte Einbruchhemmung.

Die Durchwurfhemmung von Verglasung ist im Teil A der DIN EN 356 definiert. Sie ist in fünf Gruppen unterteilt mit steigender Schutzwirkung. Im Prüfverfahren wird eine 4110 g schwere Metallkugel mit einem Durchmesser von 10 cm dreimal auf eine Glasprobe (110 × 90 cm) im freien Fall aus derselben Höhe fallengelassen. Die Fallhöhen beschreiben die jeweilige Widerstandsklasse.

Widerstandsklasse: Erforderliche Kugelfallhöhe, der das Glas standhalten muss
P1A: 1,5 m
P2A: 3,0 m
P3A: 6,0 m
P4A: 9,0 m
P5A: 9,0 m, allerdings muss die Probe der Prüfung neunmal standhalten statt sonst dreimal

E

Die Materialien, die bei der Glaserzeugung verwendet werden, haben Eigenfarben, die mit zunehmender Dicke sichtbarer werden können. Beschichtete Gläser werden vor allem aufgrund der gesetzlichen Anforderungen zur Energieeinsparung verwendet und verfügen ebenfalls über Eigenfarben. Die Stärke des Farbeindrucks richtet sich nach dem Eisenoxidgehalt des Glases, nach dem Prozess der Beschichtung und durch Änderungen der Glasdicke bzw. des Scheibenaufbaus. Die Eigenfarbe schwankt in Durch- oder Aufsicht und ist nicht zu vermeiden.

Verglasungen werden vom Verband der Sachversicherer objektiv auf durchbruchhemmende Eigenschaften geprüft, um Prämien von Schutzobjekten festsetzen zu können. Anerkannte Produkte werden im VdS-Verzeichnis geführt. Es gibt fünf Widerstandsklassen mit steigender Schutzwirkung EH 01–02 und EH 1–3.

Das Emissionsvermögen beschreibt das Verhältnis zwischen der Energiemenge, die ein Körper im Vergleich zu einem schwarzen Körper unter gleichen Temperaturbedingungen abstrahlt. Bei Glasflächen beträgt dieser Wert E üblicherweise 0,837. Bei beschichteten Glasoberflächen wird das Emissionsvermögen aus dem Reflexionsvermögen berechnet, das mit einem Infrarotspektrometer gemessen wird.

Bei Einscheibensicherheitsglas handelt es sich um Glas, das thermisch, also durch Wärmebehandlung vorgespannt ist. Dabei wird das Glas rasch und gleichmäßig auf über 600 °C erhitzt und anschließend zügig durch das Anblasen mit kalter Luft abgekühlt. Dadurch entsteht in den äußeren Flächen zum Kern hin eine Druckspannung, der Glaskern selbst dagegen steht unter einer Zugspannung. Ein stabiler Spannungszustand ist erreicht, wenn beide Spannungen zueinander im Gleichgewicht stehen. Da im Fall einer Zerstörung ein engmaschiges Netz von kleinen, meist stumpfen Glaskrümeln entsteht, bietet ESG einen größeren Verletzungsschutz. Zudem gewährleistet es eine höhere Biege-, Stoß- sowie Schlagfestigkeit und ist gegen Temperaturdifferenzen beständiger.

F

Für die Farbwiedergabe-Eigenschaften einer Verglasung gibt es den Farbwiedergabeindex Ra nach der DIN 6169. Der optimal erreichbare Wert bei einer Verglasung ist Ra 99.

Fensterglas ist der Oberbegriff für eine Verglasungseinheit zweier oder mehrerer Glasscheiben, die Wärmedämmung, Sonnenschutz, Lärmschutz und Schutz gegen Einbruch bieten.

Das im Floatglas-Verfahren hergestellte Glas ist heute das übliche Produktionsverfahren für Flachglas. Bei dem Produktionsverfahren schwimmt ein endloses Glasband aus der Schmelzwanne auf einem flüssigen Zinnbad. Durch das flüssige Metall wird das Glas einerseits auf einer hohen Temperatur gehalten und andererseits auf der planen Oberfläche auf natürliche Weise absolut planparallel. Erst im Kühlkanal und auf der Transportstrecke kühlt das Glas auf Raumtemperatur ab und kann in Tafeln geschnitten werden.

G

Der g-Wert beschreibt den Gesamtenergiedurchlassgrad für Sonnenstrahlen bei Verglasungen. Er konzentriert sich dabei auf den Bereich der Wellenlängen von 300 nm bis 2.500 nm. Der g-Wert wird nach der DIN EN 410 bestimmt und ist für klimatechnische Berechnungen wichtig.

Der Wärme- und Schallschutz moderner Funktionsisoliergläser hängt von der Gasfüllung ab. Meist wird Krypton oder Argon bzw. ein Gemisch aus beidem genutzt. Beides fördert den Wärmeschutz, insbesondere Krypton steigert auch den Schallschutz.

Glas ist ein Schmelzprodukt aus Siliciumdioxid, das im Allgemeinen ohne Kristallisation erstarrt. Es bleibt aber eine zähe Flüssigkeit. Die Zusammensetzung kann je nach Anwendungsgebiet voneinander differieren.

H

Bei Hartglas handelt es sich um ein Geräteglas, das chemisch resistent und thermisch beständig ist. Seine Erweichungstemperaturen sind besonders hoch. Es hat aber nichts mit Einscheibensicherheitsglas zu tun.

Bei zwei verschiedenen Stoffen entscheidet die Härte darüber, welcher der beiden Körper den anderen ritzt. Ein Granit ritzt einen Kalkstein, ein Diamant ritzt Glas, aber jeweils nicht umgekehrt. Die Härte wird mit der Mohs’schen Härteskala gemessen bzw. beschrieben. Talk hat die Härte 1, ein Diamant die Härte 10. Bei Glas liegt die Härte zwischen 5 und 7.

Der Haze-Wert beschreibt die Trübung des Glases. Dabei steht ein niedriger Wert für eine geringe Trübung, ein höherer Wert entsprechend nähert sich stetig einer Milchglasoptik.

In Glasscheiben sind Nickelsulfideinschlüsse unvermeidbar. Bei Temperaturerhöhung vergrößert sich das Volumen dieser Nickelsulfide, was wiederum das Spannungsgleichgewicht bei Einscheibensicherheitsglas stört. Das kann schließlich zu einem Spontansprung führen, durch den die Scheibe zerstört wird. Zur Vermeidung eines solchen Spontansprungs kann ESG vor dem Einbau einem Heat-Soak-Test unterzogen werden: Die Scheiben werden bei einer mittleren Ofentemperatur von 29 °C und einer Haltezeit von 4 oder 8 Stunden getestet. Die DIN 18516 fordert in Teil 4 für den Einsatz von ESG als hinterlüftete Außenwandbekleidung einen Heißlagerungstest mit 8 Stunden.

I

Floatglasscheiben sind aufgrund ihrer Produktion optimal planparallel. Dadurch kann es unter bestimmten Lichtverhältnissen zu optischen Erscheinungen auf dem Glas kommen, die physikalisch bedingt sind. Es können regenbogenartige irisierende Flecken, Bänder oder Ringe auftreten, deren Position oder Aussehen sich durch Druck auf die Scheibe ändern. Solche Lichtbrechungs- oder Überlagerungserscheinungen treten nur auf, wenn zwei oder mehrere Floatglasscheiben hintereinander positioniert sind. Sie sind nicht zu vermeiden, sondern unterstreichen sogar die planparallele Qualität der Scheiben.

Isolierglas ist in der DIN 1259 im Teil 2 definiert. Dabei handelt es sich um eine Verglasungseinheit aus zwei oder mehreren Glasscheiben, deren Zwischenräume durch ein Luft- oder Gasgemisch gefüllt sind. An den Rändern ist der Zwischenraum luft- und feuchtigkeitsdicht geschlossen.

K

Wenn die Scheibenaußenfläche kälter ist als die umgebende Luft, kann sich auf der Außenfläche Tauwasser bilden. Die Bildung des Tauwassers hängt von der Scheibenoberfläche, der Luftfeuchtigkeit, der Luftströmung und der Differenz der Innen- zur Außentemperatur ab. Beispielsweise kann die Tauwasserbildung verstärkt auftreten, wenn die Luftzirkulation behindert wird (Vorhänge, Blumentöpfe etc.). Auch bei Isolierglas mit hoher Wärmedämmung kann sich auf der Witterungsseite zeitweise Tauwasser bilden, wenn die Außenfeuchtigkeit hoch und die Lufttemperatur höher ist als die Temperatur der Scheibenoberfläche.

L

Beim Lärm- und Schallschutz sind zusätzlich zum Glas auch die Fensterrahmen, die Fugendichtung und der Baukörperanschluss wichtig. In der Regel erfüllen Gläser, die einen hohen Lärmschutz bieten, auch einen hohen Wärmeschutz.

Bei Glas wird die Durchlässigkeit von Licht in Prozent ausgedrückt. Die Bezugsgröße ist eine unverglaste Öffnung in einer Wand, die eine Lichtdurchlässigkeit von 100 % bietet. Die Durchlässigkeit hängt u.a. von der Glasdicke ab. Schwankungen entstehen aber auch durch den unterschiedlichen Eisenoxidgehalt des Glases. Eine einzelne Floatglasscheibe besitzt gewöhnlich eine Lichtdurchlässigkeit von 90 %. Bei einem Isolierglas aus zwei Floatglasscheiben verringert sich die Durchlässigkeit auf etwa 80 %.

Low-E-Gläser sind Wärmedämmgläser mit Funktionsschichten. Je nach Schichtart haben sie verschiedene optische Eigenschaften oder technische Werte. Bestehen die Schichten aus pyrolytisch aufgebrachten Zinnoxidschichten handelt es sich um Low-E-Gläser mit Hard Coatings. Sind bis zu fünf übereinanderliegende Schichten aufgebracht, spricht man auch von Soft Coatings.

M

Bei Mehrscheibenisolierglas handelt es sich um eine Verglasungseinheit, die aus zwei oder mehreren Glasscheiben besteht. Voneinander sind sie mit einem luft- oder gasgefüllten Zwischenraum voneinander getrennt. An den Rändern ist dieser Zwischenraum mit einer Dichtungsmasse geschlossen. Aufgrund dieser Konstruktion bietet Mehrscheibenisolierglas einen hohen Wärme- und/oder Schallschutz.

Fensterglas bietet heute bereits mehr Funktionen als in früheren Zeiten. Besonders geläufig sind die Funktionen Wärme und Schallschutz. Funktionsglas kann aber auch andere Funktionen erfüllen wie Sonnenschutz, Einbruchsschutz oder Sicherheit. Auch die Gestaltung kann direkt am Glas durchgeführt werden. Diese Funktionen können heute objektspezifisch bei der Verglasung kombiniert werden.

N

Niedrigenergiehäuser sind Gebäude, deren Energieverbrauch mit Bezug auf die beheizte Nutzfläche unter 50 kWh/m2a aufweist. Damit kann das Potenzial der Gebäudebeheizung voll ausgeschöpft werden.

O

Bei Ornamentglas handelt es sich um ein Gussglas, das im Maschinenwalzverfahren produziert wird. Es kann farblos oder farbig sein, es kann auf einer oder beiden Seiten eine strukturierte Oberfläche zu haben. Aufgrund der Produktion und der Eigenschaften ist es zwar lichtdurchlässig, aber die Durchlässigkeit ist im Allgemeinen geringer als bei Floatglas.

Die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Glas werden bei der Produktion durch die Hinzugabe von verschiedenen Oxiden beeinflusst. Dazu werden u.a. Oxide von Aluminium, Kalzium, Magnesium oder Zink genutzt.

P

Passivhäuser bieten bei Gebäudehülle und Haustechnik die beste Qualität für den Wärmebedarf. Diese Qualität wird durch eine hoch effiziente Wärmerückgewinnung und ein bequemes Lüftungssystem erreicht. Das Passivhaus nutzt dabei natürliche Energien wie Sonnenenergie, die durch möglichst große nach Süden ausgerichtete Fenster eingelassen wird, sowie die Eigenwärme von Personen und Wärmeabgabe von Geräten. Der Heizwärmebedarf eines Passivhauses beträgt maximal 15 kWh/m2a. Daher reichen im Idealfall die genannten Wärmequellen zur Beheizung eines Gebäudes. Für einen darüber hinausgehenden Heizwärmebedarf kann die Zuluft aber auch nachgewärmt werden. Diesen Wärmeeffekt erreichen Passivhäuser vor allem dadurch, dass sie extrem gut gedämmt sind und keinerlei Wärmebrücken besitzen. Die Dichte wird nach Abschluss des Baus durch einen Blower-Door-Test geprüft. Die Fenster – meist Dreifachverglasung mit zwei Beschichtungen – garantieren, dass der Wärmegewinn durch die Sonne auch im Winter die Wärmeverluste übersteigt. Die Belüftung erfolgt über eine automatische Komfortlüftung, die 80 % der Wärme aus der verbrauchten Luft direkt an die frisch zugeführte Luft weitergibt. Daher ist eine Belüftung über die Fenster, wie man sie aus üblichen Häusern kennt, nicht nur unnötig, sondern sogar falsch, weil darüber Wärme verloren geht. Aufgrund der eingesparten Heizkosten amortisiert sich die Mehrinvestition beim Bau über die Jahre.

PVB wird bei der Produktion von Verbundsicherheitsglas als Folie zwischen zwei oder mehreren Glasscheiben genutzt. Die Folie ist zäh-elastisch und sehr reißfest.

Mit dem PSI-Wert wird der Wärmedurchgang durch den Randverbund bei Isolierglas und den Glasfalzbereich angegeben. Der Wert ist abhängig vom Material des Abstandhalters und Rahmens sowie von der Glasfalztiefe und der Profilgeometrie.

R

Die Reflexion ist die Strahlenmenge, die beim Auftreffen zurückgeworfen wird.

Für Glasflächen ist es unabdingbar, dass sie regelmäßig gereinigt werden müssen. Dazu wird am besten viel klares Wasser mit einem einfachen weichen Tuch genutzt. Zusätzlich dürfen handelsübliche Sprühmittel genutzt werden, insbesondere um Fett oder Dichtstoffrückstände zu entfernen. Vom Reinigen mit alkalischen Laugen, Säuren, fluoridhaltigen Mitteln oder scheuernden Materialien ist dagegen abzuraten.

S

Für die schalltechnische Beurteilung von Verglasungen wird das Schalldämm-Map Rw nach DIN 52210 Teil 4 genutzt. Es wird gemessen und mit einer Bezugskurve verglichen. Der Wert selbst wird in Dezibel ausgedrückt. Da die Einheit Dezibel einen logarithmischen Maßstab besitzt, bedeutet eine Verbesserung der Schalldämmung um 10 Dezibel eine Halbierung der Lärmbelästigung. 

Für den Schallschutz müssen zusätzlich zur Verglasung auch andere Elemente wie der Fensterrahmen, die Fugendichtung und der Baukörperanschluss beachtet werden. 

Siehe » Lärmschutzglas.

Schallschutzisolierglas weist gewöhnlich einen verbesserten Wärmeschutz auf. Der Schallschutz wird vor allem durch die Verwendung von Gießharzscheiben mit einem asymmetrischen Glasaufbau sowie einen vergrößerten Scheibenzwischenraum mit einer Spezialgasfüllung erreicht. Die Qualität des Schallschutzes wird mit dem Schalldämm-Maß Rw ausgedrückt.

Der Scheibenzwischenraum ist die Bezeichnung für den Zwischenraum bei Isoliergläsern. Er ist mit Luft oder Gasen wie Argon oder Krypton gefüllt. 

Sicherheitsglas ist der Oberbegriff für einbruchhemmendes oder Isolierglas, das zusätzlichen Verletzungsschutz bietet.

Isolierglas ist meist mit einer Beschichtung versehen. Diese Beschichtung besteht aus Wismutoxid und Silber. Sie erlaubt farbneutrale Wärmefunktionsschichten mit niedrigem Emissionsvermögen.

Glas hat im Gegensatz zu allen anderen Baustoffen den Vorteil, dass es die Nutzung der kostenlosen Sonnenenergie möglich macht. Angesichts moderner Energiesparvorgaben ist die Wärmedämmung von Verglasungselementen besonders wichtig. Diese Dämmung wird mit dem U-Wert gemessen. Ist er gering, verbleibt besonders viel Heizenergie im Raum.

Einerseits bietet Glas den Vorteil, kostenlose Sonnenenergie weitgehend ungefiltert ins Gebäude zu lassen. Dieser Vorteil kann aber in sein Gegenteil umschlagen, wenn zu viel Sonnenenergie die Räume zu stark aufheizen und somit ein Klimatisierungsaufwand entsteht. Dieser Aufwand kann bei große Glasflächen ein Mehrfaches der Heizkosten im Winter ausmachen. Daher ist oftmals der Einsatz von Sonnenschutzisolierglas sinnvoll. Solche Gläser können farbneutral oder aber auch farbig gestaltet sein.

Insbesondere bei der Renovierung von Altbauten kann es sinnvoll oder aufgrund von Auflagen sogar erforderlich sein, Fenster mit Sprossensystemen zu nutzen. Das ist auch bei Isoliergläsern möglich, und zwar in verschiedenen Farben, Breiten und Ausführungen. So können die Sprossen direkt sichtbar im Isolierglas eingebaut sein. Sie können aber auch wie über das Isolierglas gesetzt werden, sodass der Eindruck entsteht, dass es sich um ein herkömmliches Echtsprossenfenster handelt. Dabei können Sprossenleisten aus Aluminium, Holz oder Kunststoff verwendet werden.

T

Die Taupunkttemperatur ist die Temperatur der Luft, bei der die relative Luftfeuchtigkeit 100 % erreicht. Wenn die Lufttemperatur bei unverändertem Feuchtigkeitsgehalt sinkt, bildet sich Tauwasser. Taupunkttemperaturen können im Zwischenraum von Isolierglas genauso auftreten wie auf der außenseitigen oder raumseitigen Scheibenoberfläche. Eine gute Taupunkttemperatur sichert, dass das Isolierglas sehr lange haltbar ist.

Glas kann durch eine Wärmeverfestigung und dadurch eine höhere mechanische Widerstandsfähigkeit bekommen. Teilvorgespanntes Glas ist weitaus temperaturbeständiger als Normalglas.

Glas hat die Eigenschaft, über einen breiten Wellenlängenbereich Strahlen hindurchzulassen. Diese Eigenschaft nennt man Transmission.

Der Treibhauseffekt beschreibt die Wirkung, wenn die Sonnenstrahlung ein geschlossenes System aufheizt, die Wärme aber nicht wieder abgegeben werden kann. Was im Treibhaus erwünscht ist, ist in der Atmosphäre unerwünscht, da es das Weltklima beeinflusst. Neben Temperaturanstieg und steigendem Meeresspiegel gilt auch die Verschiebung von Klimazonen als Folge. Etwa 50 % des Treibhauseffekts wird auf Kohlendioxid zurückgeführt. Deshalb ist die Einsparung von Kohlendioxid und insofern fossiler Energieträger so wichtig. Moderne Wärmedämmmaßnahmen, u.a. der Einsatz wärmegedämmter Verglasungen, bieten sehr großes Potenzial zur Einsparung fossiler Energien.

U

Der U-Wert ist der Wärmedurchgangskoeffizient, der die Wärmemenge angibt, die pro Zeiteinheit durch 1 m2 eines Bauteils hindurchgeht, wenn der Temperaturunterschied zwischen Raum- und Außenluft 1 K beträgt. Ein kleiner U-Wert bedeutet eine gute Wärmedämmung. Die Maßeinheit ist W/m2K. Die Prüfnorm des U-Werts für die Verglasung ist in der DIN EN 674 geregelt.

Die Überkopfverglasung ist in den „Technischen Regeln für die Verwendung von linienförmig gelagerten Verglasungen“ (12/1998) der IS-ARGEBAU geregelt.

Eine deutliche Senkung des Heizenergiebedarfs liegt im Interesse des Klima- und Umweltschutzes. Deshalb ist die CO2-Senkung eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Die Einsparung von Energie ist ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz.

In Deutschland dürfen nur Bauprodukte verwendet werden, die in der Bauregelliste des Deutschen Instituts für Bautechnik veröffentlicht sind und den geforderten Regeln entsprechen. Dazu gehört auch der Baustoff Glas. Jedes Bauprodukt muss dazu ein Überwachungszeichen gemäß der Ü-Zeichen-Verordnung führen (auf Produkt, Verpackung oder Lieferschein).

Überwachungszeichen: Nachweis
ÜH: Übereinstimmungserklärung des Herstellers
ÜHP: Übereinstimmungserklärung des Herstellers nach vorheriger Prüfung des Bauproduktes durch eine anerkannte Prüfstelle
ÜZ: Übereinstimmungszertifikat durch eine anerkannte Zertifizierungsstelle

V

Verbundsicherheitsglas besteht anders als Einscheibensicherheitsglas aus zwei oder mehrere Glasscheiben, die meist mit hochelastischen Folien aus Polyvinylbutyral fest miteinander verbunden sind. Es handelt sich dabei um splitterbindendes Glas, daher bleiben bei der Zerstörung die Glaskrümel an der Folie haften. So werden scharfkantige Splitter vermieden und die Verletzungsgefahr massiv minimiert. Zugleich vermindert die Folie die Möglichkeit, dass Fremdkörper das Glaselement durchdringen können. Somit steigt die aktive Sicherheit und das VSG kann einbruch- bzw. durchschusshemmend werden.

W

Wenn die Abstandhalter bei Isolierglas aus Edelstahl oder Kunststoff sind, bieten sie deutliche Vorteile wie eine Reduzierung der Wärmeverluste, eine Erhöhung der Oberflächentemperatur und Verringerung der Tauwasserbildung, eine Verbesserung des Raumklimas sowie einer Einsparung von Energie. In dem Fall wird von einer warmen Kante gesprochen.

Siehe » Isolierglas.

Für Wintergärten und Glasanbauten ist ein besonderes Glas erforderlich, das die Sonnenenergie nutzt und gleichzeitig eine hohe Wärmedämmung gewährleistet.